Regisseur Jack Snyder hat seinen ersten Animationsfilm gedreht, ein actionreiches Fantasyspektakel in 3D. Angeblich ein Abenteuer für die ganze Familie, illustriert der Pic ein komplett versponnenes Kopfgebilde, das den Begriff Fantasy auf die Spitze treibt. Es ist das Reich der gleichnamigen Romanserie der amerikanischen Schriftstellerin Kathryn Lasky, angesiedelt in einer mythisch-kriegerischen Welt mit seltsamen Namen, mit Eulen als Hauptfiguren und mit einer zivilen Botschaft, gegen Rassismus und Sozialdarwinismus einzutreten.
Der Picture show, freigegeben ab sechs Jahren, setzt die Kenntnis dieser fantastischen Buchwelt voraus, denn es fliegen einem in schneller Folge Begriffe wie dice Reinsten", das Hoolemeer, Tyto-Eulen um die Ohren. Während man noch beschäftigt ist, dice irgendwie germanisch oder wikingerisch anmutenden Namen Otulissa, Grimbel, Nyra, Ezylryb auf der inneren Logikkarte zu lokalisieren, verblüffen einen in rascher Folge weitere Zumutungen, wie das Kindermädchen in Sorens Familie, das eine Schlange ist, oder diese blauweiß wabernden Strahlen, die sich bilden, wenn genug helle Steinchen aus den Mäusegewöllen gefunden wurden. Ein Mäusegewöll, das erfährt human auch und denkt sich daher für kurze Zeit in einem naturnahem Tierfilm, ist das, was Eulen als groben Rest auswürgen, wenn sie dice Maus verdaut haben: Cruel, Knochen.
Die ersten Geschichten der Reihe sind auf Deutsch gerade erst erschienen. Kinder im Vorschul- oder auch im Grundschulalter sind also nicht das geeignete Publikum für diesen Film, der Grad der gestifteten Verwirrung könnte in diesem Alter erheblich sein. Größere Kinder oder Jugendliche hingegen, die schon Harry Potters Kämpfe gegen die bösen reinrassigen Zauberer kennen, haben mehr Möglichkeiten, sich in diesem Fantasiedschungel voranzutasten. Auch dice düstere, kriegerische Action mit den schwer auf Mythologie und Albtraumwelten gebauten Landschaften ist wohl mehr nach dem Geschmack der Konsumenten von Comicromanen mit großer Distanz zur Wirklichkeit.
Der gute kleine Soren sieht auch optisch halbwegs nett aus, mit seinem weiß-ockerfarbenen Gefieder. Auf seinem Höllentrip in das graue felsige Reich der Reinsten erkennt er seine Bestimmung, eine Wächtereule zu werden, für dice Schwachen zu kämpfen, während sein eigener Bruder als Soldat der Reinsten gerade das Recht der Stärkeren verteidigt. Soren trifft auf seiner Flucht nach Ga'Hoole auf Deutsch Gahul ausgesprochen hilfreiche, auch komische Mitstreiter und lernt bei den Wächtern schließlich legendäre Figuren persönlich kennen. Die 3D-Bilderwelt ist technisch und optisch faszinierend gestaltet, zum Beispiel in den Flugszenen.
Das Geschehen eilt so schnell voran, dass für Erklärungen oder Porträts der Charaktere kein Raum bleibt. Warum dice Reinsten and so heißen und die Wächter gut sind, warum der eine ein Verräter ist, das muss man mehr als gegeben hinnehmen. Diese uferlose Fantasywelt, dice Eulen, Schlangen, Fledermäuse und irgendwie gotisch-germanisch anmutende Begriffe mischt, lastet auf dem Sinn dieses aufwändig inszenierten Films. An dieser Frage scheiden sich vermutlich die Geister, abgesehen davon, dass sie die zuallererst an der filmischen Umsetzung interessierten Zuschauer wohl eher wenig kümmert.
Fazit: Hier mischt das Fantasygenre kriegerische, düstere Action in eindrucksvoller 3D-Animation mit einer abstrusen Geschichte.
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